Insgesamt 186 von Ihnen haben die Umfrage zur Immuntherapie beim fortgeschrittenen Lungenkrebs ausgefüllt –
vielen Dank dafür!
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Bei der Entscheidung für eine Immuntherapie wünscht die Mehrheit der Lungenkrebserkrankten Mitbestimmung. Allerdings gibt nur jede oder jeder Dritte an, dass dies im ärztlichen Gespräch umgesetzt wurde. So lauten die Kernergebnisse der Umfrage „Immuntherapie bei fortgeschrittenem Lungenkrebs: Was ist für Lungenkrebskranke wichtig?“, die von November 2023 bis August 2024 hier auf fragdiepatienten.de lief. Beteiligt haben sich 186 Befragte mit einer Lungenkrebserkrankung. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse:
Entscheidungsfindung:
Viele Betroffene wünschen sich bei medizinischen Behandlungen eine gemeinsame Entscheidungsfindung mit ihrem ärztlichen Team . Die Ergebnisse zeigen jedoch eine deutliche Abweichung zwischen diesem Wunsch und der Realität. Während 52 % der Befragten Entscheidungen gemeinsam mit dem ärztlichen Team treffen möchten, war dies bei der Entscheidung zur Immuntherapie nur für 30 % der befragten Betroffenen der Fall. Für mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten (53 %) trafen die Ärztinnen und Ärzte die Entscheidung über die Immuntherapie allein (siehe Tabelle).
Wie würden Sie generell am liebsten medizinisch-pflegerische Entscheidungen treffen? (n=123) | Wie lief die Entscheidung zur Immuntherapie ab? (n=118) | |
Ich habe allein entschieden | 19 % | 16 % |
Ich habe gemeinsam mit dem ärztlichen Team entschieden | 52 % | 31 % |
Das ärztliche Team hat entschieden | 29 % | 53 % |
Informationsbedürfnisse:
Bei der Informationsbeschaffung spielen die ärztlichen Gespräche mit 33 % die wichtigste Rolle, gefolgt vom Internet mit 27 % (Abbildung 1).
Im Fall der Informationsinhalte interessieren sich Betroffene besonders für die Bereiche Behandlungsmöglichkeiten, die Prognose der Therapie und mögliche Nebenwirkungen (Abbildung 2).
Gerade die letzten beiden Punkte sind auch ausschlaggebend für einen möglichen Therapieabbruch: Mangelnde Wirkung (40 %) und starke Nebenwirkungen (36 %) sind die Hauptgründe, warum Patientinnen und Patienten eine Immuntherapie vorzeitig beenden würden.
Schließlich würden die befragten Patientinnen und Patienten, die bereits Erfahrungen mit der Immuntherapie gemacht haben, anderen Betroffenen empfehlen, die Therapie zu nutzen, sich ausführlich aufklären zu lassen und sich gut über mögliche Nebenwirkungen zu informieren. Diese Empfehlungen unterstreichen den Wunsch der Patientinnen und Patienten nach umfassender Information und Mitbestimmung bei ihrer Behandlung.
Fazit und Ausblick:
Insgesamt zeigt sich ein starkes Interesse der Patientinnen und Patienten an Mitbestimmung und guter Information über ihre Behandlung. Die Realität sieht jedoch oft anders aus, da Entscheidungen häufig noch allein von Ärztinnen und Ärzten getroffen werden. Besonders wichtig sind für Patientinnen und Patienten detaillierte Informationen zur Wirkung und zu möglichen Nebenwirkungen der Behandlung, was die Bedeutung einer transparenten und verständlichen Kommunikation zwischen dem ärztlichen Team und den Betroffenen hervorhebt.