Ergebnisse: Künstliche Intelligenz in der Krebsdiagnostik: wann und wie?

Ein großes Auge und binäre Zahlencodes symbolisieren Künstliche Intelligenz

Insgesamt 180 von Ihnen haben die Umfrage zu Künstlicher Intelligenz (KI) in der Krebsdiagnostik ausgefüllt –
vielen Dank dafür!

© geralt, pixabay

Künstliche Intelligenz in der Krebsdiagnostik soll möglichst transparent arbeiten. So lautet die Kern-Aussage der Umfrage „Einsatz von KI in der Krebsdiagnostik: wann und wie?″. Diese Umfrage lief von Oktober 2021 bis Juni 2022 hier auf fragdiepatienten.de. Beteiligt haben sich 180 Personen, vorwiegend von Krebs Betroffene. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse als Feedback für Sie:

  • Grundsätzlich Ja zum Einsatz von KI: Fast alle Teilnehmenden waren damit einverstanden, dass Ärztinnen und Ärzte KI zur Diagnostik einsetzen- auch für sie persönlich. Insgesamt nutzten die Teilnehmenden bereits häufig bereits moderne Technik auch im privaten Bereich, darunter auch digitale Gesundheitsanwendungen.
  • KI als Entscheidungshilfe für Ärztinnen und Ärzte: Die KI-basierte Diagnostik sollte nach der Einschätzung von etwa drei Vierteln der Teilnehmenden als Assistenzsystem das ärztliche Personal unterstützen und nicht ersetzen.
  • KI muss möglichst transparent arbeiten: Ein Großteil der Teilnehmenden fand es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte die Entscheidungen durch die KI verstehen und überprüfen können (Abbildung 1). Einige Patienten gaben sogar explizit an, dass sie sich wünschen, die Entscheidungen der KI auch selbst nachvollziehen zu können. Als gut geeignet wurden Systeme angesehen, die die für die Entscheidung wichtigen Bildbereiche „einzeichneten“. Für den Vorschlag, dass die KI zur Begründung der Entscheidung ähnliche Bilder aus einer Datenbank zeigt, sprachen sich nur rund ein Drittel der Befragten aus. Ein besonderes Anliegen war den Teilnehmenden eine Angabe zur Sicherheit, mit der die jeweilige KI-Entscheidung getroffen wurde. Über drei Viertel der Teilnehmenden wünschten sich eine solche Sicherheits-Einschätzung.

Abbildung 1. Müssen KI-basierte Entscheidungen durch die Anwender überprüft werden können? Über drei Viertel der Befragten sprachen sich klar dafür aus. © AG Digitale Biomarker für die Onkologie, DKFZ.

Abbildung 2. Welche Erklärungen soll ein KI-basiertes Assistenzsystem liefern? Drei Viertel der Befragten fanden einen Hinweis auf die „kritischen“ Bildbereiche oder eine Angabe zur Sicherheit der Entscheidung spontan hilfreich. © AG Digitale Biomarker für die Onkologie, DKFZ.

Fazit und Ausblick:

Die große Mehrheit der Teilnehmenden würde KI-basierte Assistenzsysteme zur Krebsdiagnostik für Ärztinnen und Ärzte befürworten. Allerdings ist es wichtig, dass die Entscheidungen der KI durch die Anwender bis zu einem gewissen Grad nachgeprüft und eingeordnet werden können.

Diese Ergebnisse können nun in ein Projekt der Arbeitsgruppe von Dr. Brinker am DKFZ einfließen, in dem es darum geht, KI-basierte Assistenzsysteme transparenter und damit besser praxistauglich zu machen.